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China und Europa kooperieren für eine sichere Wasserversorgung

May 11, 2024 um 08:00 AM © IMAGO / Michael Gstettenbauer

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China und die europäischen Länder blicken im Bereich der Wasserbewirtschaftung bereits auf eine lange und freundschaftliche Zusammenarbeit zurück. Dies schilderte Xu Jing, die stellvertretende Generaldirektorin der Abteilung für internationale Zusammenarbeit, Wissenschaft und Technologie des chinesischen Ministeriums, kürzlich in einem Interview.

 

"Seit dem Start des China-EU-Programms zur Bewirtschaftung von Flusseinzugsgebieten im Jahr 2007 haben China und Europa eingehende Forschungen und einen umfassenden Austausch in den Bereichen Flusseinzugsgebietsmanagement, Hochwasserschutz, Grundwassermanagement und Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels durchgeführt", erklärte sie. 

Im Jahr 2021 wurde die chinesisch-europäischen Wasserplattform eingerichtet - laut Xu ein wichtiges Ereignis, das für beide Seiten den Beginn eines bedeutenden Sprungs nach vorn bei der Förderung einer umweltfreundlichen Zusammenarbeit im Bereich der Ressourcenverwaltung im Bereich der Wasserressourcen markierte.

Seitdem gab es einen beiderseitigen Austausch zahlreicher pragmatischer Aktivitäten zwischen den Ländern. Der Schwerpunkt hierbei lag auf politischem Austausch, wissenschaftlicher Forschung und Geschäftsaustausch, so die Beamtin. Sie erklärte, dass China und Europa neun Dialoge auf Ministerebene abgehalten haben.  Gemeinsam wurden zudem fünf Erklärungen auf Ministerebene abgegeben, ganz zu schweigen von den zahlreichen Sitzungen des gemeinsamen Lenkungsausschusses der Plattform und anderen Austauschprogrammen. Der Weltwasserkongress in Peking diente ebenfalls als Schauplatz für einen tiefgreifenden Austausch und Diskussionen über wasserpolitische Erfahrungen zwischen beiden Seiten, so Xu weiter. 

 

Xu beschrieb die letzten 12 Jahre als eine "fruchtbare Zeit", in der China und Europa mehr als ein Dutzend gemeinsame Studien in verschiedenen Bereichen durchgeführt haben, wie z.B. Management von Wassereinzugsgebieten, ökologische Wiederherstellung, Einrichtungen für das Management ländlicher Wasserressourcen und Ernährungssicherheit, Wasser und Urbanisierung sowie Wasser und Energie.

Im Rahmen des China-EU Partnership Instrument Program, das von 2018 bis 2023 aktiv war, hätten beide Seiten laut Xu gemeinsam eine Reihe konkreter Projekte durchgeführt. Als Beispiel nannte sie ein Pilotprojekt zur ökologischen Sanierung des Nanxi-Flusses in der Provinz Zhejiang. Auf der Grundlage von Erfahrungen mit der Sanierung des Rheins, der Donau und des Mondego in Europa entwickelten Experten aus China und Europa gemeinsam einen Plan zur Erhaltung einer seltenen Wanderfischart in dem Fluss und empfahlen neben anderen konkreten Vorschlägen zur ökologischen Sanierung auch den Mindestwert der Abflussmenge, der im Fluss beibehalten werden muss, um optimale Bedingungen für sein Ökosystem zu gewährleisten.

 

Xu hob insbesondere die produktiven Ergebnisse der chinesisch-französischen Zusammenarbeit hervor und erläuterte, dass die beiden Länder nach der Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen den Wasserbehörden beider Länder im Jahr 2009 vereinbart haben, im Jahr 2011 ein Pilotprogramm im Haihe-Einzugsgebiet zu starten. Die französische Herangehensweise und die Ansätze zur Entwicklung einer integrierten Planung für die Bewirtschaftung von Flusseinzugsgebieten wurden von Experten beider Länder nacheinander in drei Dokumente für den Wasserschutz im Haihe-Einzugsgebiet aufgenommen.

Um die Arbeit in dieser Hinsicht zu fördern, haben sich beide Seiten bisher etwa 50 Mal gegenseitig besucht, davon 40 Mal von Frankreich nach China, so Xu.

 

China und Frankreich erneuerten 2018 die Absichtserklärung über die Zusammenarbeit bei der Bewirtschaftung von Wasserressourcen. Xu erklärte, dass China und Europa einen Konsens darüber erzielt hätten, eine neue Phase der Zusammenarbeit mit einem dreijährigen China-EU-Kooperationsprojekt im Bereich Wasser einzuleiten, und dass ein Entwurf für einen Gesamtarbeitsplan für das Projekt erstellt wurde.

Die beiden Seiten planen, die gemeinsame Forschung und den technischen Austausch in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten, der Informationstechnologie, der Grundwasseranreicherung und des Wasserrecyclings, weiter zu verstärken und mehr Studienreisen in diesen Bereichen zu organisieren. 

"China und Europa werden die Möglichkeiten, die sich bei wichtigen internationalen Konferenzen im Jahr 2024 bieten, aktiv nutzen, um die Errungenschaften der chinesisch-europäischen Zusammenarbeit bei der Bewirtschaftung von Wasserressourcen zu fördern, während sie sich bemühen, ihre Kräfte für eine globale Wasserpolitik einzusetzen", schloss Xu.