Die Kombination aus dem Relaissatelliten Queqiao 2, auch Elsterbrücke 2 genannt, und einer Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 8, die den Satelliten tragen soll, wurde am Sonntagmorgen zum Startturm des Wenchang Space Launch Center in der Provinz Hainan gebracht. 

Der Satellit und die Rakete wurden im Februar einzeln zum Wenchang-Zentrum transportiert, wo sie geprüft und zusammengebaut wurden. Die Rakete wird noch letzten Prüfungen unterzogen, bevor die Treibstoffe geladen werden, so die Weltraumbehörde in einer Pressemitteilung. 

Queqiao 1, der Vorgänger von Queqiao 2, wurde im Mai 2018 mit einer Langer-Marsch-4C-Rakete vom Xichang Satellite Launch Center in der Provinz Sichuan gestartet. Die Sonde Chang'e 4 landete im Januar 2019 im Südpol-Aitken-Becken auf der anderen Seite des Mondes und war damit das erste Raumfahrzeug, das auf der wenig bekannten Halbkugel eingesetzt wurde. 

Wenn alles nach Plan läuft, wird die Sonde Chang'e 6 in der ersten Jahreshälfte gestartet und wird das zweite Raumfahrzeug sein, das die andere Seite des Mondes erreicht. Sie soll Proben von der Rückseite des Mondes zurückbringen, eine anspruchsvolle und noch nie dagewesene Aufgabe. Für die Kommunikation zwischen den Raumsonden Chang'e 4 und Chang'e 6 und der Erde sind aufgrund ihrer besonderen Lage Relaissatelliten erforderlich. 

Pang Zhihao, ein Experte für Weltraumforschungstechnologie, der jahrzehntelang an der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie gearbeitet hat, sagte, dass die Tatsache, dass Queqiao 2 mit einer Rakete des Typs Langer Marsch 8 transportiert wird, darauf hindeutet, dass dieser Relaissatellit größer und schwerer ist als sein Vorgänger: "Soweit ich weiß, wurde Queqiao 2 so konzipiert, dass er mehr Funktionen und eine längere Lebensdauer hat." 

Das Chang'e 6-Raumschiff wird aus vier Komponenten bestehen: einem Orbiter, einem Lander, einem Aufsteiger und einem Wiedereintrittsmodul. Neben Instrumenten zur Probenentnahme wird es nach Angaben der Missionsplaner auch wissenschaftliche Instrumente aus Pakistan, Frankreich, Italien und der Europäischen Weltraumorganisation an Bord haben.