Ein Jahr nach den Ausführungen von Präsident Xi Jinping zur Bedeutung des kulturellen Erbes und des Aufbaus einer modernen chinesischen Zivilisation trafen sich am Sonntag in Peking Experten und Behörden zu einem Seminar. Im Fokus dabei stand die Rolle der Sozialwissenschaften bei der Gestaltung der modernen chinesischen Zivilisation. 

Wie tickt China? Die fünf Schlüsseleigenschaften der chinesischen Zivilisation

Über 100 einheimische Beamte und Experten nahmen an dem Seminar teil, das auf Xis Äußerungen aufbaute. In seiner Rede im letzten Jahr hob er fünf Schlüsseleigenschaften der chinesischen Zivilisation hervor: 

• Beständigkeit 
• Originalität
• Einheitlichkeit
• Inklusivität 
• Friedfertigkeit

Li Shulei, Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, eröffnete das Seminar. Gao Xiang, Präsident der CASS und Direktor der Chinesischen Akademie für Geschichte,  betonte während der Veranstaltung, wie wichtig die Umsetzung von Xis Vision sei - und wie wichtig es wäre, diese zu studieren und zu verstehen. Er forderte die Sozialwissenschaftler auf, mit ihrem Wissen zur Entwicklung einer modernen chinesischen Zivilisation beizutragen. 

Archäologie beleuchtet Geschichte der Zivilisation in China

Archäologen präsentierten jüngste Funde, die Aspekte der Zivilisation des Landes beleuchten. Shi Jinsong, stellvertretender Direktor des Instituts für Archäologie an der CASS, hob die Rolle der Han-Zeichen als verbindendes Element hervor. Vor allem die Artefakte aus der Han-Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.), die in der Provinz Yunnan ausgegraben wurden, zeigen, wie weit verbreitetet der Gebrauch von Schriftzeichen war. Selbst in den Grenzregionen kamen diese zum Einsatz. 

Shi erklärte, dass ihre Entdeckung den vereinheitlichenden Einfluss der Han-Schriftzeichen auf das chinesische Volk unterstreiche, was Beweis dafür sei, dass die Han-Schriftzeichen eine wichtige Rolle bei der Bildung der Einheitlichkeit der chinesischen Zivilisation gespielt haben.

Historiker Qian Chengdan, ehemaliger Direktor des Instituts für Länderkunde an der Universität Peking, erläuterte während des Seminars die Entstehung der chinesischen Zivilisation. Er erörterte das einzigartige Zusammenspiel zwischen geistigen und politischen Kräften, wobei Ideologien wie der Konfuzianismus als geistiger Träger und die Staatsmacht als institutioneller Garant zusammenspielen. Diese dauerhafte Synergie, die während der Han-Dynastie entstand, unterscheide die chinesische Zivilisation von anderen, so Qian. "Seit ihren Ursprüngen ist die chinesische Zivilisation eine geborene Integrationsnatur", sagte er. 

Im Laufe der Geschichte hat die Zivilisation der Zentralebene mit benachbarten Kulturen interagiert und deren Einflüsse aufgenommen, was letztlich zur Entstehung der chinesischen Zivilisation beigetragen hat. 

An den Diskussionen nahmen auch Medienvertreter teil. Sun Shangwu, stellvertretender Chefredakteur der China Daily, hob die Bedeutung des reichen kulturellen Erbes Chinas für die internationale Kommunikation hervor. "Die über 5.000 Jahre alte chinesische Zivilisation hat zahlreiche brillante kulturelle Errungenschaften hervorgebracht und ein glorreiches Kapitel in der Geschichte der menschlichen Zivilisation geschrieben", sagte Sun. "Sie ist auch eine unerschöpfliche Ressource für unsere internationalen Kommunikationsbemühungen."